Kleider machen Leute. Oder so ähnlich. Oft, wenn ich trage womit ich mich wohl fühle, ernte ich komische Blicke. Der Versuch „Normale Kleidung“ zeigt einen deutlichen Rückgang in den Blicken. Allerdings hat das eine Art des unsichtbar Werdens zur Folge, was schlagartig eine mittelschwere Existenzkrise auslöst. Wer bin ich, wenn ich mich nicht über mein Äußeres ausdrücke? Wird mein Ich zum Teil darüber definiert, wie andere mich wahrnehmen? Ist es als Künstler nicht auch eine Form der Kunst sich in seinem Stil auszudrücken wie in einem Gemälde? Macht uns die Art wie wir uns über unsere Kleidung definieren nicht zu einem lebenden Kunstwerk? Gibt uns das nicht die Möglichkeit schneller Gleichgesinnte zu erkennen und für sie erkennbar zu sein? Beeinflusst die Kleidung, die wir tragen nicht, welche Menschen wir in unser Leben ziehen? Ist Kleidung nicht mehr als nur ein bisschen Stoff an den falschen Stellen? Ist es nicht aufregend zu wissen, dass man dadurch, dass man sich anders kleidet, auch in eine andere Rolle schlüpfen kann? Aber für mich ist klar wer ich bin und sein will und verkleiden kann ich mich an Karneval. Doch im Alltag trage ich, was mich als Mensch ausmacht einfach als Kleidung an meinem Körper und hebe mich so gerne auch mal aus der Masse hervor. Ich bin nicht wie alle anderen, warum sollte ich mich dann so kleiden? Ich will mich nicht verstecken. Ich will auffallen, ich provoziere gerne und mit Springerstiefeln läuft es sich einfach rebellischer auf den Straßen der Konformisten. Und wenn es nur dazu dient mich daran zu erinnern, dass ich es eben nicht wie alle anderen machen muss, dann ist das auch völlig okay. Wenn du mich nicht in Ranz-Klamotten ernst nimmst, dann brauchst du dich auch nicht mit mir unterhalten wenn ich im Business Outfit auftauche.
Oh apropos, das ist noch ein wundervoller Grund lieber im Schlunz-Look zu bleiben. Im non Konformen Schlabber-style sieht man nicht viel von den Reizen einer Frau, die einem in dieser Gesellschaft öfter zum Verhängnis werden als man glaubt. 
‚Kleider machen eben Leute und meine Kleidung ist ein bisschen wie dreckige Kunst.